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Aspekte Wissenschaft


Geschlechterverhältnisse spiegeln sich in der Wissenschaft an Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen auf drei Ebenen wieder: der personellen, der inhaltlichen und der materiellen Ebene.

  • Personelle Gleichstellung: Perspektivenvielfalt schafft Innovation - auch in der Wissenschaft. Wissenschaften leben davon, die Heterogenität der besten Beteiligten, also von Männern und von Frauen, zu verwerten. Der Anteil von Frauen an den Lernenden ist zwar allgemein hoch, jedoch sehr ungleichmäßig auf verschiedene Studienfächer verteilt. Der Anteil von Männern an den Lehrenden ist durchgängig derart hoch, dass in einigen Fakultäten überhaupt keine Frauen auf Lehrstühlen zu finden sind und in einigen Fächern der Anteil von lehrenden Männern bei über 90 Prozent liegt. Wie kann das Geschlechterverhältnis in der wissenschaftlichen Weiterqualifizierung ausgeglichener werden? Professionelle Personalentwicklung verhindert geschlechtsbezogene direkte und indirekte Benachteiligungen von Frauen und Männern.
  • Materielle Gleichstellung: Diese zielt auf die durchgängig dem Gleichstellungsziel angemessene, nicht diskriminierende Verteilung von personellen, finanziellen und sachlichen Mitteln hin - auch „Gender Budgeting" genannt. Weist ein Landeshaushalt Mittel für die Hochschulen des Landes aus, so bedeutet Gender Budgeting, die einzelnen Titel auf ihre Wirkungen im Geschlechterverhältnis zu prüfen. Werden mit den Mitteln für Öffentlichkeitsarbeit gleichermaßen Angebote für Männer wie für Frauen präsentiert? Profitieren beide Geschlechter gleichermaßen vom Hochschulsport? Werden im Weiterbildungsprogramm unterschiedliche Lebenslagen von Menschen berücksichtigt?

  • Inhaltliche Gleichstellung: Wissenschaft ist erst "gut", wenn sie berücksichtigt, dass Geschlecht maßgeblicher Faktor von Lebensverhältnissen und von Wissen ist. Wenn „Geschlecht" systematisch von allen in allen Bereichen der Forschung und Lehre berücksichtigt wird, dann muss sich das auch auf die Themen auswirken, zu denen geforscht und gelehrt wird. Je durchgängiger berücksichtigt wird, dass die Welt und das Wissen nicht auf ein paradigmatisches männliches Subjekt rekurrieren, desto differenzierter kann Wissenschaft ein Abbild der Realität schaffen. Dabei ist die Einbeziehung von Ethnizität, Herkunft, Lebensweise usw. ebenfalls zwingend. Wie gelingt es, in Forschung und Lehre diejenigen Bedürfnisse, Themen und Fragestellungen zu behandeln, die sich in den und aus den Geschlechterverhältnissen ergeben? Das Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterforschung und der Studiengang Gender Studies sind ein Beispiel für einen Ansatz zur Umsetzung inhaltlicher Gleichstellung an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Weiterführende Literatur

Personelle und materielle Gleichstellung:

Baaken, Uschi/Plöger, Lydia (Hg.): Gender Mainstreaming - Konzepte und Strategien zur Implementierung an Hochschulen, Bielefeld: Kleine 2002.

Batisweiler, Claudia / Lembeck, Elisabeth / Jansen, Mechthild (Hrsg.): Geschlechterpolitik an Hochschulen: Perspektivenwechsel – Zwischen Frauenförderung und Gender Mainstreaming, Opladen: Leske + Budrich 2001.

Blome, Eva / Erfmeier, Alexandra / Gülcher, Nina / Smasal, Kerstin / Smykalla, Sandra: Handbuch zur universitären Gleichstellungspolitik – von der Frauenförderung zum Gendermanagement?, Wiesbaden: VS 2005.

Burkhardt, Anke/ Schlegel, Ute (Hg.): Warten auf Gender Mainstreaming - Gleichstellungspolitik im Hochschulbereich, in: die hochschule – journal für wissenschaft und bildung, 12. Jg. 2003, Heft 2 , S. 6-143.

CEWS: Handbuch zur Chancengleichheitspolitik in den Forschungseinrichtungen, cews.publik.no2, 2001.

CEWS: Zum Gleichstellungsrecht an Hochschulen, cews.publik.no3, 2002.

CEWS: Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten, Cews.publik.no5, 2003.

CEWS: Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten - 1. Fortschreibung, Cews.publik.no7, 2005.

Degethoff de Campos, Heidi/ Haase, Sigrid/ Koreuber, Mechthild/ Kriszio, Marianne (Hrsg.): Zielvereinbarungen als Instrument erfolgreicher Gleichstellungspolitik - Ein Handbuch, Kirchlinteln 2002.

European Commission: She Figures 2006 - Women and Science - Statistics and Indicators, 2006.

European Commission: Women in Science and Technology - The Business Perspective, 2006.

Giebhardt, Ute: Gender Mainstreaming: positive Impulse für den Wissenschaftsbetrieb?, in: Nohr, Barbara / Veth, Silke (Hrsg.): Gender Mainstreaming. Kritische Reflexionen einer neuen Strategie, Berlin 2002, S. 63-68.

Färber, Christine: Frauen auf die Lehrstühle durch Gender Mainstreaming?, in: Bothfeld, Silke / Gronbach, Sigrid / Riedmüller, Barbara (Hrsg.): Gender Mainstreaming – eine Innovation in der Gleichstellungspolitik, Frankfurt/Main 2002, S. 107-131.

Kahlert, Heike: Gender Mainstreaming an Hochschulen - Anleitung zum qualitätsbewussten Handeln, Reihe Politik und Geschlecht 12, Opladen 2003.

Stein, Monika: Gender Mainstreaming - ein gleichstellungspolitisches Erfolgsrezept für Hochschulen? In: Nohr, Barbara/ Veth, Silke (Hrsg.): Gender Mainstreaming. Kritische Reflexionen einer neuen Strategie, Berlin 2002, S. 98-105.

Internationale Frauenuniversität:
Neusel, Aylâ (Hrsg.): Die eigene Hochschule – Internationale Frauenuniversität "Technik und Kultur", Opladen: Leske + Budrich 2000.

Metz-Göckel, Sigrid (Hrsg.): Lehren und Lernen an der Internationalen Frauenuniversität – Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleituntersuchung, Opladen: Leske + Budrich 2002.



Inhaltliche Gleichstellung:

Sozialwissenschaften:
Döge, Peter / Kassner, Karsten / Schambach, Gabriele (Hrsg.): Schaustelle Gender – Aktuelle Beiträge sozialwissenschaftlicher Geschlechterforschung, Bielefeld: Kleine 2004.

Politikwissenschaft:
Rosenberger, Sieglinde K. / Sauer, Birgit (Hrsg.): Politikwissenschaft und Geschlecht, Wien: WUV 2004.

Henninger, Annette / Ostendorf, Helga (Hrsg.): Die politische Steuerung des Geschlechterregimes – Beiträge zur Theorie politischer Institutionen, Wiesbaden: VS 2005.

Wirtschaftswissenschaft:
Regenhard, Ulla / Maier, Friederike / Carl, Andrea-Hilla (Hrsg.): Ökonomische Theorien und Geschlechterverhältnis – Der männliche Blick der Wirtschaftswissenschaft, Berlin: Fachhochschule für Wirtschaft 1994.

Erziehungswissenschaft:
Glaser, Edith / Klika, Dorle / Prengel, Annedore (Hrsg.): Handbuch Gender und Erziehungswissenschaft, Bad Heilbronn: Klinkhardt 2004.

Geschlechterstudien:

Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität zu Berlin (Hrsg.): Geschlechterstudien im deutschsprachigen Raum – Studiengänge, Erfahrungen, Herausforderungen, Berlin: Trafo 2004.

erstellt von Administrator zuletzt verändert: 02.01.2010 20:08